Big Island – Insel der aktiven Vulkane

Die jüngste der Hawaii-Inseln stand gerade wegen der aktiven Vulkane auf unserer Bucketlist. Die Insel selbst besteht aus 5 Vulkanen, wobei 3 davon aktiv sind, bei Mauna Kea und Koala geht man davon aus, dass Sie erloschen sind. Der Kilauea ist der aktivste der Vulkane. Sein Ausbruch dauert bereits seit 1983 an, wobei Lava aus dem Puʻu-ʻŌʻō-Krater bis ins Meer fliesst. 

Anfangs Mai 2018 verstärkte sich die Eruption deutlich. Der Lavasee im Hauptkrater leerte sich und die unterirdische abfliessende Lava drang aus bis zu 23 verschiedenen Spalten aus dem Boden. Dörfer wurden evakuiert und kurze Zeit später unter den Lavamassen begraben. 

Natürlich reist man mit Kindern nicht völlig bedenkenlos auf eine kleine, aktive Vulkaninsel im Pazifik. Das Gebiet, in welchem wirkliche Gefahr besteht, ist im Vergleich zur Insel dennoch relativ klein. Wenn man sich dazu an die Anweisungen der Behörden hält, kann einem nicht sehr viel passieren. Die grösste Gefahr geht demnach auch nicht vom Vulkan selbst aus, sondern vom „Vog“. Vog entsteht, wenn sich vulkanische Gase mit Sonnenlicht, Sauerstoff und Feuchtigkeit verbinden. Der blaugraue, dicke Nebel wird meist auf die Westseite der Insel geblasen und ist wirklich ungesund. Die aktuellen Vogmessungen sollten daher unbedingt beachtet und Voggebiete verlassen werden, sobald die Messungen als gesundheitsschädigend angegeben sind. 

Unterkunft

Wir hatten frühzeitig 6 Nächte in einer Ferienwohnung in Kona und anschliessend 3 Nächte im Hotel in Hilo gebucht. 

Kona

Da die Wohnung in Kona trotz super Bewertung nicht hielt was sie versprochen hatte, und der Vog meist bis zum Flughafen in Kona reicht, haben wir uns kurzerhand entschlossen, etwas weiter nördlich, im Waikoloa Village Resort einzuchecken. Die riesige Anlage wird auch als das Disneyland Hawaiis bezeichnet. Im Village selbst gibt es unterschiedliche Zimmer und Suiten. Die Preise sind hoch, die meisten der Zimmer benötigen eine Renovation, wobei diese zur Zeit stattfindet. Das Resort ist so riesig, dass man mit der Monorail zu den einzelnen Hotel-Hochhäuser fahren kann. Neben vielen Restaurants gibt es eine künstliche Lagune, wo man mit viel zu vielen anderen Leuten Kajak fahren, schwimmen & schnorcheln kann. Ebenfalls kann man, sofern man genügend Geld locker macht, einen der 6 Delfine füttern und mit ihm schwimmen…..

Etwas ausserhalb des Villages befinden sich die Suiten der Hilton Grand Vacations Dörfer „King’s Land“ & „Kohala“. Die Suiten verfügen alle über eine vollausgestattete Küche, die Preise sind mehr als in Ordnung und man kann trotzdem alle Einrichtungen im Waikoloa Village benützen. Wer auf Möbel im Grand-Hotel-Stil steht bucht eine Suite der Deluxe-Kategorie, allen anderen empfehlen wir die kürzlich modernisierten „normalen“ Suiten. 

Hilo

Die Unterkunftsauswahl ist in Hilo eher bescheiden. Unsere Wahl fiel schlussendlich auf das Grand Naniloa Hotel. Die Suite mit Doppelbett und Schlafsofa verfügt über eine Küchenzeile, weshalb wir uns für diese Zimmerkategorie entschieden haben. Die Küche hat sich dann aber eher als unbrauchbar erwiesen & das Schlafsofa mit seinen Metallfedern war sogar für die leichtgewichtigen Kinder mehr als unbequem. Die Lage direkt am Meer ist aber toll. Bei einem zukünftigen Besuch würden wir ein günstigeres Zimmer mit zwei Doppelbetten wählen und auf die Küche verzichten.

Strände

Auf Big Island haben wir nur zwei Strände besucht, da wir die meiste Zeit den Nationalparks widmen wollten. 

Waialea Beach

Der Strand (auch Beach 69 genannt) eignet sich gut zum schnorcheln und verfügt für hawaiianische Verhältnisse über relativ viele Schattenplätze und Duschen. Der Parkplatz ist kostenpflichtig (US$ 5).

Hapuna Beach

Dieser Strand ist sehr lang und breit, die Menschen verteilen sich dementsprechend gut, aber  es hat keine Schattenplätze. Dafür hat es Lifeguards die für die nötige Sicherheit am und im Wasser sorgen. Am Strand gibt es ein kleines Café, wo auch Bodyboards, Strandstühle und Sonnenschirme gemietet werden können. Auch hier kostet das Parkieren ein paar Dollar.

Kealakekua Bay

Die schönsten Schnorchelerlebnisse gibt es scheinbar in der Kealakekua Bay. Die beste Schnorchelstelle beim Captain Cook Monument ist aber seit einigen Jahren nur noch mit einer längeren Wanderung, dem Kayak oder mit einer geführten Tour zu erreichen. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass zu viele Besucher dem Meeresschutzgebiet geschadet haben. Da während unserem Besuch auf Big Island die Bucht vom Vog eingenebelt war, haben wir auf diesen Besuch verzichtet.

Nationalparks

4 der 5 Nationalparks Hawaii’s befinden sich auf Big Island. Unsere Kinder sind begeisterte Junior Ranger, weshalb der Besuch aller Parks auch von den Kindern gewünscht wurde.

Pu’uhonua o Honaunau National Park

Beim Pu’uhonua o Honaunau handelt es sich um eine Zufluchtsstätte für Hawaiianer, die gegen ein Verbot/Tabu (Kapu) verstossen haben. Der Bruch eines Kapus, worunter z.B. auch die Beleidigung der Götter oder das Essen von Männern und Frauen am gleichen Tisch gehörte, wurde mit dem Tod bestraft. Wer der Todesstrafe entfliehen wollte, musste versuchen die Stätte irgendwie zu erreichen. Dies war jedoch nur schwimmend und von der wilden Nordseite her möglich. Die verschiedenen Gebäude und Tempel wurden im Park teilweise Originalgetreu nachgebaut. Besonders eindrücklich ist die grosse, noch existierende Mauer. 

Kaloko-Honokohau National Park

Auch in diesem Park erfährt man viel über das Leben der Hawaiianer. Wen man vom Visitor Center dem Ala Hele Ike Hawaii Trail folgt, gelangt man zum Boardwalk, wo alte Felszeichnungen (Petroglyphen) der alten Hawaiianer zu sehen sind. Wenn man dem Trail weiter folgt, gelangt man zum Strand, wo sich oft grosse Meeresschildkröten aufhalten. Der Abstand von 6 Metern (gilt auch Unterwasser) zum Tier ist zwingend einzuhalten und gilt natürlich für sämtliche Begegnungen mit den stark gefährdeten Schildkröten.

Pu’ukohala Heiau National Historic Park

Puukohola Heiau ist ein Kriegstempel, den König Kamehameha erbauen liess. Grund für den Bau war eine göttliche Prophezeiung, welche die Vereinigung aller Hawaii-Inseln voraus sagte. Ein kurzer Wanderweg führt durch den Park und auch dem Meer entlang. Das Wasser sollte gemieden werden, da sich hier oft Haifische aufhalten. 

Hawaii Volcanoes National Park

Das Visitor Center des Hawaii Volcanoes National Park befindet sich normalerweise in unmittelbarer Nähe des Kilauea Kraters. Aufgrund der starken Aktivität des Vulkans während unserem Besuch musste der National Park aber geschlossen und das Visitor Center nach Hilo verlegt werden. 

Im temporären Besucherzentrum wurde zweimal täglich über die aktuelle Aktivität des Vulkans berichtet. In der Zwischenzeit wurde der Volcanoes National Park wieder eröffnet. Viele der Wanderwege sind aber aufgrund der vielen Erdbeben instabil und bleiben daher vorerst geschlossen. Da die Lava aus den Kraterseen unterirdisch zum Meer floss, ist zur Zeit in den Kratern keine flüssige Lava zu sehen. Ausserdem tritt seit Anfang August auch keine Lava mehr aus „Fissure 8“ mehr aus, weshalb aktuell nirgends im Nationalpark flüssige Lava zu sehen ist. (Wir flogen am 28. Juli 2018 mit dem Heli bis zur „Fissure 8“ und konnten, kurz bevor der Flug aufgrund des schlechten Wetters abgebrochen werden musste, doch noch flüssige Lava sehen.)

Aktuelle Infos gibt es auf der Website des National Parks.

Wasserfälle

Auf Big Island hat es auch grosse Regenwälder und dementsprechend auch Wasserfälle. Wir haben die 3 bekannten Wasserfälle um Hilo besucht: 

Akaka Falls

Manch ein Tourist verzichtet auf das kostenpflichtige parkieren (US$ 5) und erhascht lediglich einen kurzen Blick des Wasserfalls vom Parkplatz aus. Wenn man aber die Parkgebühr bezahlt und den kurzen Rundweg unter die Füsse nimmt, stellt man fest, dass man vom Parkplatz aus nicht den ganzen Wasserfall sieht. 

Rainbow und Peepee Falls 

Weit weniger beeindruckend als die Akaka Falls. Dennoch lohnt sich ein kurzer Abstecher zu den nahe beieinander liegenden Wasserfällen. Parken ist bei beiden gratis und die Besucher halten sich auch in Grenzen. 

Mauna Kea

Der Mauna Kea ist nicht nur der höchste Berg Hawaii’s sondern der gesamten Welt, wenn man die Höhe bis zum Fuss des Vulkans unter der Meeresoberfläche misst. Auf dem Gipfel des Vulkans stehen die größten Teleskope der Welt. Mit dem normalen Mietwagen darf und sollte man nur bis zum Onizuka Center for International Astronomy fahren. Von da an benötigt man ein Fahrzeug des einzigen 4WD-Vermieters, der das Befahren der Strasse erlaubt: Harpers Car & Truck Rental. Wer nicht extra ein Fahrzeug mieten will, kann die restlichen 10 Kilometer auch zu Fuss gehen. (Für den Hin- und Rückweg ist mit mindestens 8 Stunden Laufzeit zu rechnen).

Mit Kindern wird das besuchen des Gipfels aber ohnehin nicht empfohlen. Die grossen Höhenunterschiede in so kurzer Zeit sind auch für uns Schweizer mit Bergerfahrung zu gross. Dasselbe gilt natürlich auch für Schwangere und sonstig gesundheitlich angeschlagene Personen.  

Dennoch lohnt sich der Besuch des Visitor Centers, wo man oft die Möglichkeit hat, durch ein Teleskop die Sonne und Sonnenflecken zu beobachten. Regelmässig kann Abends auch der Nachthimmel beobachtet werden. 

Auf der gegenüberliegenden Seite der Abzweigung von der Saddle Road zum Gipfel des Mauna Kea befindet sich ein kleiner Vulkan-Kegel. Nach einem kurzen Aufstieg führt ein kurzer Rundwanderweg um den Kegel, von welchem man eine super Aussicht auf den Mauna Loa, den Mauna Kea und die Lavafelder geniessen kann. 

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