Das Herz Australiens: Von Darwin nach Alice Springs

Wer an Australien denkt, denkt automatisch an den Ayers Rock (Uluru), roten Sand und das Opernhaus in Sydney. Das Zentrum Australiens hat aber neben dem Uluru noch ganz viel mehr zu bieten. In diesem Teil Australiens wird man sich der enormen Distanzen bewusst, es gibt aber vor allem viel unberührte Natur zu entdecken, sobald man sich etwas abseits der Touristen-Pfade bewegt. Und eines muss man dem roten Touristenmagnet lassen: Der Monolit ist einfach wunderschön und auch für uns immer wieder extrem faszinierend.

Route

Die Reise führt uns über knapp 3’400 KM von Darwin nach Alice Springs. Die eigentliche Reise dauert gute 21 Tage und bringt uns zeitweise an richtig abgelegene Orte. Sofern möglich, empfehlen wir, die Route mit zwei Fahrzeugen zu absolvieren. (Spart Zeit beim ausbuddeln aus dem Sand). 8UNG: Nicht alle Vermieter gestatten Fahrten ins Palm Valley und durch den Finke River National Park.

Darwin

Die verschiedenen Tierparks ausserhalb der Stadt haben wir ausgelassen, wir beobachten die Tiere lieber in freier Natur. Wirklich sehenswert ist in Darwin der Sonnenuntergang am Mindil Beach. Donnerstags und Sonntags kann man den Besuch des Mindil Beach Sunset Market damit verbinden. Darwin ist klein und beschaulich, Lebensmittel gibts bei Coles, alles Nötige für unterwegs in den grossen Shoppingcenter ausserhalb.
Übernachtung: Big 4 Howard Springs Holiday Park, Powered Site ab AU$ 68/Nacht, mit Wasserspielplatz

Tag 1

Darwin – Litchfield National Park (Wangi Falls), KM 157 KM

Eine Abkühlung verspricht das Bad unterhalb der Wangi Falls.
Übernachtung: Wangi Falls Campground, Unpowered Site ab AU$ 15.40/Familie, Duschen vorhanden. First come, first serve und somit entsprechend früh voll. 

Tag 2

Litchfield National Park

Viele kurze Wanderungen führen zu wunderschönen Wasserfällen und natürlichen Pools zum baden.
Übernachtung: 4WD Camping bei den Florence Falls, Unpowered Site ab AU$ 7.20/Familie. Einsam und abgelegen, ohne Duschen.

Tag 3

Litchfield National Park (Florence Falls) – Kakadu National Park, KM 308

Via Batchelor und Noonamah fahren wir zum nördlichen Eingang des Kakadu National Park. Im Kakadu National Park benötigt man einen Eintritts-Pass (AU$ 65/Familie). Dieser gibts bei beiden Einfahrten in den Park, im Visitor Center und online zu kaufen. Wunderschöne Felsmalereien und Geschichten der Aboriginals gibt es auf dem Rundweg in Ubirr zu erkunden. Wer den Rundgang am späten Nachmittag unter die Füsse nimmt, bestaunt den einmaligen Sonnenuntergang vom Nadab Lookout
Übernachtung: Kakadu Lodge Jabiru, Unpowered Site ab AU$ 40/Nacht

Tag 4

Jabiru – Cooinda, 50 KM
Unterwegs lohnt ein Abstecher über die anspruchsvolle Strasse zu den Jim Jim resp. Twin Falls, oder man entspannt auf dem Campground. Heute lohnt es sich früh ins Bett zu gehen….
Übernachtung: Cooinda Campground & Caravan Park, Powered Site ab AU$ 41/Nacht. Mit Shuttlebus zur Yellow Water Cruise.

Tag 5

Cooinda – Gunlom Falls, 106 KM

Eine der schönsten Touren unserer Australienreise war die Yellow Water Sunrise Cruise. Die Tour startet bereits vor 7 Uhr. Somit bleibt nachdem Frühstück noch genügend Zeit, um zu den Gunlom Falls zu fahren und die kurze aber steile Wanderung (felsig, gute Schuhe zwingend) unter die Füsse zu nehmen. Einmal oben angekommen kann man in den Pools vor dem Wasserfall baden und die unglaubliche Aussicht über den ganzen Park geniessen.
Übernachtung: Gunlom Campground, unpowered Site ab AU$ 38/Familie, Duschen vorhanden

Tag 6

Kakadu National Park (Gunlom Falls) – Nitmiluk National Park, KM 254

Die Nitmiluk Schlucht ist zwar schön und sie lässt sich auf vielen Wanderwegen weiter erkunden, wir fanden die Edith Falls etwas weiter nördlich jedoch schöner. Ausserdem kann man dort baden.
Übernachtung: Edith Falls Campground, unpowered Site ab AU$ 22/Nacht, mit Duschen

Tag 7

Nitmiluk National Park – Mataranka Homestead, KM 166

In Kathrine sollte man die Vorräte auffüllen, der nächste grosse Supermarkt ist in Alice Springs. Auf dem Mataranka Homestead kann man in den warmen Quellen baden und während 6 Tagen wird Abends ein Unterhaltungsprogramm geboten.
Übernachtung: Mataranka Homestead, unpowered Site ab AU$ 26, Kinder unter 5 Jahren gratis

Tag 8

Mataranka Homestead – Elliott, KM 315

Heute steht ein weiterer Fahrtag auf dem Programm, das Sammeln von Feuerholz sorgt für etwas Abwechslung während der Fahrt durch die karge Landschaft.
Übernachtung: Midland Caravan Park, Unpowered Site ab AU$ 20 (zu bezahlen im kleinen Supermarkt vor dem Campground.)

Tag 9

Elliott – Devils Marbles, KM 349

Noch ein Fahrtag. Pause macht man in Three Ways, wo die Strasse in Richtung QLD abbiegt.
Der Sonnenuntergang bei den Devils Marbles ist wunderschön und lädt zu Schattenspielen an den riesigen Murmeln ein. Karlu Karlu ist für die Ureinwohner heilig, weshalb man NICHT auf die Felsen klettern sollte.
Übernachtung: Devils Marbles Conservation Reserve, unpowered Site ab AU$ 7.50/Nacht, keine Duschen

Tag 10

Devils – Marbles – Alice Springs, KM 391

Die Stadt mitten in Australien bietet viel, ist aber nicht mit den riesigen Küstenstädten zu vergleichen. Wer Aboriginal Kunst als Andenken mit nach Hause nehmen will, wird bestimmt in einer der Kunstgalerien in der Todd Mall fündig. Guter Anlaufpunkt für die verschiedensten Touren im Zentrum Australiens ist das Central Australian Tourism Visitor Center.
Übernachtung: MacDonnell Range Holiday Park, unpowered Site ab AU$ 63/Nacht. Pools mit Wasserrutsche Animation etc., dafür aber entsprechend teuer.

Feuerholzsuche

Tag 11

Alice Springs – Glen Helen Resort, KM 132

Ein früher Start lohnt sich heute, hat es auf der eigentlich kurzen Strecke viele schöne Schluchten zu entdecken. Für kurze Kinderbeine eignet sich z.B. die 30 minütige Wanderung zum Ghost Gum Tree Lookout in der Ormiston Gorge.
Übernachtung: Glen Helen Homestead Lodge, powered Site ab AU$ 30/Nacht – Das Abendessen in der Lodge sollte man sich leisten, Reservierung empfohlen

Tag 12

Glen Helen Resort – Palm Valley, KM 135

Für die 21 KM ab Hermannsburg ins Palm Valley sollte genügend Zeit eingeplant werden. Der grösste Teil der Strecke führt durch das sandige Flussbett des Finke Rivers, am Schluss folgen hohe Felsplatten, die nur mit einem Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit zu bewältigen sind. Wie der Name schon sagt, findet man in Mitten des roten Zentrums bis zu 26m hohe Palmen. Die zwei resp. 5 Kilometer langen Wanderwege nimmt man am besten früh morgens unter die Füsse, gegen Mittag wird es auch im australischen Winter zu heiss für ausgedehnte Wanderungen
Übernachtung: Palm Valley Campground, unpowered Site ab AU$ 20/Nacht mit Duschen. Abends trifft man sich am Lagerfeuer (Marshmallows mitnehmen)

Tag 13

Palm Valley – Hermannsburg, KM 21

Konnte man bis vor einigen Jahren noch direkt vom Palm Valley in die Finke Gorge fahren, bleibt einem heute nur noch die Rückfahrt nach Hermannsburg. Zu viele Fahrzeuge mussten auf der anspruchsvollen Verbindungsstrecke gerettet/abgeholt werden. Zurück in Hermannsburg müssen zwingend die Vorräte aufgefüllt und genügend Wasser eingekauft werden.
Übernachtung: Gegenüber des Ladens befindet sich ein eingezäunter Campground mit Duschen. Die unpowered Site kostet AU$ 20/Nacht, welche man im Laden bezahlt und den Schlüssel erhält. 

Aufwärmen im australischen Winter

Tag 14

Hermannsburg – Finke Gorge National Park, KM 61

Die nächsten zwei Tage verbringen wir fernab der Zivilisation. Der Weg ist das Ziel und man sollte die Strecke wenn möglich nicht allein fahren. Das Nachtlager wird irgendwo am Finke River aufgeschlagen. 8UNG: Es gibt auf der ganzen Strecke keine Sanitäreneinrichtungen, dafür aber ganz viel unberührte Natur.

Tag 15

Finke Gorge National Park – Kings Canyon Resort, KM 199

Nachdem der zweite Teil der Strecke durch den Finke Gorge National Park absolviert ist, erreichen wir die meist gut präparierte Schotterstrasse, welche uns westlich auf die Ernest Road bringt. Die geteerte Strasse führt zum Kings Canyon Resort.
Übernachtung: Kings Canyon Resort, unpowered Site ab AU$ 55/Familie

Tag 16

Watarrka National Park

Auf 4 verschiedenen Wanderungen kann man den Canyon entdecken. Wir haben uns für die Kings Canyon Rim entschieden. Leilah, damals 3.5 jährig, hat die 6 KM lange Rundwanderung, die als „moderate to difficult“ und mit Schwierigkeitsstufe 4 beschrieben wird, ohne Probleme gemeistert. Genügend Zeit, Wasser und Verpflegung einpacken.

Tag 17

Kings Canyon National Park – Yulara, KM 303

Nun geht es in die Touristenhochburg des Zentrums. Im Ayers Rock Resort findet man Hotels, Restaurants, einen Campingplatz, diverse Souvenirläden, eine Tankstelle, Bank, Post und ein medizinisches Zentrum. Die verschiedenen Touren bucht man am besten im Tours & Information Centre. Wir haben mit den Kindern am dot-painting-Workshop teilgenommen. Auf die Kameltour mussten wir leider verzichten (Nur für Kinder ab 5 Jahren).
Übernachtung: Ayers Rock Resort Campground, unpowered Site ab AU$ 43/Nacht. Reservation empfohlen.

Tag 18 & 19

Uluru-Kata Tjuta National Park

Ein Besuch im Uluru Kata Tjuta Cultural Centre ist Pflicht, genauso wie die 10.6 KM lange Wanderung um den Ayers Rock. Auf eine Besteigung des Uluru ist aus Respekt gegenüber den Ureinwohnern zu verzichten, ausserdem ist die Besteigung gefährlich. Weiter lohnt ein Abstecher zu den Olgas (Kata Tjuta). Nicht verpassen sollte man den Sonnenauf- resp. Untergang. Die beste Sicht gibt es von den entsprechenden Aussichtspunkten. (Parkplätze beschränkt, frühzeitig anreisen).

Tag 20

Yulara – Alice Springs, KM 443

Über den gut ausgebauten Highway geht es zurück bis nach Alice Springs. Rückreise nach Hause oder Weiterreise.

Informationen zu allen Nationalparks im Northern Territory gibt es auf der offiziellen Seite des NT. Die in den Visitor Informations erhältlichen Fact Sheet’s lassen sich bequem downloaden.

Drohnen dürfen nur mit entsprechender Bewilligung in Nationalparks benützt werden. Beantragen kann man diese hier.

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